CR-39

Das CR-39-Material fand seine erste kommerzielle Anwendung bei der Herstellung glasfaserverstärkter Materialien, durch die Kunststoff-Treibstofftanks wurde das Gewicht den B-17-Bomber im zweiten Weltkrieg reduziert und somit eine größere Reichweite des Bombers erreicht. Nach dem Krieg 1947 wurden bei der Firma Armorlite Lens in Kalifornien die ersten optischen CR-39-Gläser hergestellt.

Bis heute ist CR-39 das am häufigsten verwendete Material für die Herstellung organischer Brillengläser. Der Vorteil des Materials ist das geringe Gewicht und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, nachteilig ist der schlechte UV-Schutz. Daher sollten diese Brillengläser über einen zusätzlichen UV-Schutz verfügen. CR-39 ist im sichtbaren Spektrum transparent und im ultravioletten Bereich fast vollständig undurchsichtig. Es hat eine hohe Abriebfestigkeit, die höchste Abrieb.- und Kratzfestigkeit aller unbeschichteten optischen Kunststoffmaterialien.

Das Gewicht von CR-39 ist etwa halb so hoch, als das von mineralischem Glas. Mit einem etwas niedrigerem Brechungsindex, einer hohen Abbe-Zahl und die damit einhergehende geringe chromatischen Aberration ist das Material für Korrektions.- und Sonnenschutzgläser bestens geeignet. Außerdem ist CR-39 widerstandsfähig gegenüber den meisten Lösungsmitteln und anderen Chemikalien, Gammastrahlung, Alterung und Materialermüdung. Ein weiterer Vorteil gegenüber mineralischem Glas ist, dass sich die glühenden Funken beim Schweißen nicht ins Brillenglas einbrennen. CR-39 kann kontinuierlich bei Temperaturen bis 100°C und bis zu einer Stunde bei 130°C verwendet werden. Heute ist CR-39 ein registriertes Produkt von PPG Industries

TRIVEX

Das Trivex-Material wurde ursprünglich für die Militärindustrie entwickelt. PPG Industries hat die Technologie übernommen und das Material für die optische Industrie angepasst. PPG nannte das Material Trivex aufgrund der drei hervorragenden Haupteigenschaften:

– ausgezeichnete optische Qualität,
– ultraleicht,
– extreme Bruchfestigkeit

Trivex hat das niedrigste spezifische Gewicht und ist somit das leichteste Brillenglas-Material. Trivex ist 16% leichter als CR-39, 25% leichter als 1.67 und 8% leichter als Polycarbonat! Das Material kann bis zu einer Mittendicke von 1.0 mm bearbeitet werden. Dadurch kann das Gewicht und die Dicke weiter reduziert werden. Es ist bruchfester und schlagfester als Polycarbonat. Brillengläser aus Trivex sind unempfindlich gegenüber Chemikalien. Sie sind sogar gegen Aceton resistent.

Trivex-Gläser haben nicht die innere Spannung, die mit den meisten Polycarbonat-Gläsern verbunden wird. Die geringere Eigenspannung macht Trivex zur perfekten Wahl für Bohrbrillen und Nylor Fassungen. Trivex bekommt keine "Haarrisse" an den Rändern der Bohrlöcher eines Brillenglases. Trivex-Gläser bieten 100% UV-Schutz, sowohl vor UV-A als auch vor UV-B-Strahlung.

1.56 MIDDLE INDEX

1999 führte das koreanische Unternehmen KOC (Korean Optical Company) erstmals das Material KOC 55 zur kommerziellen Verwendung für die Herstellung von optischen Gläsern ein. Mit 51% der Anteile übernimmt Mitsui Chemicals 2013 das Unternehmen.

Das KOC 55 Material oder 1.56 Middle Index, mit einem Brechungsindex von 1.545, bietet die Möglichkeit der Veredelung. Diese Gläser sind 15% dünner als CR-39.

Durch das spezifische Gewicht von 1.27g/cm3 ist das Material leichter als CR-39. Im Gegensatz zu CR-39 hat das 1.56 Middle Index-Material 100% UV-Schutz.

Gläser aus 1.56er Material sind sowohl für randlose als auch für Nylor-Fassungen nicht zu empfehlen.

1.59 POLY (Polycarbonat)

Polycarbonat wurde im Weltraumrennen der 1960er Jahre entwickelt und in den späten 1970er Jahren auf dem Brillenglasmarkt eingeführt. Polycarbonat hat einen bedeutenden Marktanteil, insbesondere bei Kinder - und Schutzbrillen, aufgrund der hervorragenden Eigenschaft - der Schlagfestigkeit.

Mit einem höheren Brechungsindex und einem geringeren spezifischen Gewicht sind Polycarbonat-Gläser dünner und leichter als CR-39. Zur Beliebtheit des Materials tragen auch der Schutz vor UV Strahlung (zu 100%) sowie die große Produktvielfalt bei.

Polycarbonat hat allerdings auch Nachteile. Ein großer Nachteil ist die schlechte optische Qualität. Mit einer Abbe-Zahl von 30 hat das Material die höchste chromatische Aberration aller heutzutage verwendeten Brillenglas-Materialien. Nachteilig ist Polycarbonat auch bei Bohrbrillen, aufgrund der geringen Zugfestigkeit und der hohen Wahrscheinlichkeit von "Haarrissbildung" um die Bohrlöcher herum.

TRIBRID

Revolutionäre Materialtechnologie, die die besten Eigenschaften von Brillengläsern vereint und somit Brillenträgern exzellente Korrektionsgläser bietet.

Das PPG TRIBRID®-Material kombiniert durch eine einzigartige Hybridtechnologie die Vorteile von PPG TRIVEX® und dem High-Index- Material. So wie das PPG-Trivex-Material ist auch das PPG Tribrid-Material sehr empfehlenswert. Dieses neue und einzigartige High-Index-Material bietet infolgedessen ähnlich gute Eigenschaften wie Trivex und zusätzlich werden die Brillengläser, aufgrund des höheren Brechungsindex, noch dünner.

Das Tribrid-Material mit höherem Brechungsindex wurde 2012 zur Erweiterung der Trivex-Familie eingeführt, um den Bedarf an dünneren Gläsern zu decken. Das Material bietet eine hervorragende optische Qualität (ABBE Zahl 41), ist leicht (spezifisches Gewicht 1.23g/cm3), dünn (Brechungsindex 1.60) und robust (bis zu fünfmal schlagfester als andere High-Index-Materialien).

Tribrid hat eine überlegene chemische Beständigkeit gegenüber üblichen Labor.- und Haushaltschemikalien wie Isopropylalkohol, Aceton... .

HI INDEX 1.60 / 1.67 / 1.74 (MITSUI CHEMICALS)

Die ersten organischen Brillengläser wurden in den 1940er Jahren hergestellt. Das Material CR-39 dominierte seit einiger Zeit als Alternative zum Mineralglas auf dem Markt.

CR-39-Gläser hatten aber auch mehrere Nachteile. Der geringe Brechungsindex führte zu dickeren und kosmetisch unattraktiven Brillengläsern. Dadurch entstand der Wunsch nach einem Kunststoffmaterial mit einem höheren Brechungsindex, welches dünnere Brillengläser ermöglicht. Später fanden verbreitet, die organischen Materialien Acryl und Polycarbonat mit mittlerem Brechungsindex, Anwendung. Es blieben jedoch verschiedene Probleme, wie die Bruchfestigkeit und chromatische Aberration. 1987 produzierte Mitsui Chemicals das MR-6-Material, das erste in der Produktlinie der Marke MRTM. Dieses Material basierte auf einer innovativen Molekularstruktur, das einen Index von 1.6 erreichte. Brechungsindex, hohe Abbe-Zahl und geringes spezifisches Gewicht ebnen den Weg für ein neues Brillenglas-Zeitalter: hoher Brechungsindex..

Entwicklungen im Jahr 1991 führten zu einem Material mit einem noch höheren Brechungsindex von 1.67 (MR-10), gefolgt vom 1.6er Material (MR-8) im Jahr 1998. Der im Jahr 2000 angekündigte MR-174 zeigte einen rekordhohen Brechungsindex von 1.74, der es ermöglicht Brillengläser beispiellos dünn zu fertigen, selbst für Korrektionsgläser mit höheren Dioptrien.

1.5 / 1.6 / 1.7 / 1.8 / 1.9 MINERAL

Die ersten Brillen mit Mineralgläsern stammen aus dem 13. Jahrhundert. Dieses Material besteht aus Sand und vielen organischen Stoffen (Quarz – ca. 70 %, Kalk - 20 %, Oxide - 10 %, ...). Auch Blei und Titan können auf der Liste der Komponenten erscheinen. Ihre Funktion besteht darin, den Brechungsindex zu erhöhen

Diese verschiedenen Stoffe werden bei einer Temperatur von 1500° in einem speziellen Schmelzofen zu Glas verschmolzen. Die Mischung wird dann viele Stunden gerührt, um eine Paste zu bilden - flüssiges Glas. Anschließend wird das Material durch eine Presse geführt. Bei dem entstandenen "Pressling" wird dann zuerst die Vorderfläche (CX) und im Anschluss die Rückfläche (CC), in Abhängigkeit der erforderlichen Radien bzw. der Dioptrien, bearbeitet. Mineralische Gläser lassen sich zwar perfekt an jedes Bedürfnis anpassen, werden aber heute immer weniger verwendet. Tatsache bleibt, dass sie in einigen Fällen aufgrund ihrer Vorteile immer noch eine Berechtigung haben. Das Material hat eine breite Palette von Brechungsindexen von 1,5 bis 1,9 und kann für alle Korrektionswerte verwendet werden, auch bei sehr hohen Dioptrien.